Schicksal der örtlichen Juden

Die höchste Zahl der Juden wurde bei uns im Jahre 1851 verzeichnet, als in Súľov 32 und in Hradná 5 Juden lebten. Die Familien von Armín Politzer und Žigmund Neufeld lebten in Súľov-Hradná seit den 90er Jahren des 19.Jahrhunderts. Dank ihrem finanziellen Hinterland konnten sie die Grundstücke in der Gemeinde noch während der Zeit von Ungarn kaufen. Während der Wende im November 1918 waren diese Familien die einzigen jüdischen Einwohner in der Gemeinde und gerade gegen diese enstanden Gewalttaten. Der Jude Armín Politzer wurde von den rückkehrenden bewaffneten Soldaten in seiner Gaststätte angegriffen, mit seiner Familie vertrieben, hinterher wurden ihm mit Gewalt nicht nur Lebensmittel sondern auch wertvolle silberne Sachen, Bekleidung, Wirtschaftsgeräte weggenommen und die ganze Einrichtung wurde zerstört. Seine Ehefrau und seine Tochter haben nach der in dem evangelischen Pfarrhaus verbrachen Nacht am frühen Morgen ihrem Mann nach Trenčín gefolgt.
Auch Žigmund Neufeld, der Wirt und Besitzer von dem Gasthaus in Hradná wurde vertrieben. Von seinen Schweinen wurde ein Festessen, seine Vorräte und Haushaltsware wurde auch weggenommen, ein Teil wurde nachfolgend zurückgegeben. Während der Verfolgung im Slowakischen Staat hatten keine Bürger der jüdischen Konfession ihren Hauptwohnsitz in Súľov-Hradná. Die Juden sind jedoch in die Gemeinde gekommen, um die Zuflucht und Umtaufen zu suchen. Der evangelische Pfarrer Ondrej Pecka taufte vom März bis zum September 1942 sieben Personen der jüdischen Konfession. Im Jahre 1944 wurde im evangelischen Pfarrhaus die jüdische Familie Neumann aus Predmier von den deutschen Soldaten festgenommen. Mehrere örtliche Einwohner, deren Namen bis jetzt unbekannt sind, haben die Juden verborgen. Auch dank dem Versteck in Súľov überlebte die Verfolgung ein bekannter slowakischer Pädagoge und Journalist Juraj Alner.


zdroj: Vlastný výskum autorky textu M. Kerešovej.

Politzerov rukopis
foto M. Kerešová

Neufeldov neskôr Boškov hostinec v Hradnej v roku 2016
foto M. Kerešová