Europäische Arten der wertvollen Pflanzenfamilie - Knabenkräuter (Orchidaceae) haben kleinere Blumen und einen reicheren Blühtenstand im Vergleich mit ihren Verwandten – bekannten Orchideen aus Tropen und Subtropen. Die Vertreter dieser Familie zeichnen sich durch viele Besonderheiten aus. Ihre Samen können nur in Symbiose mit Pilzen keimen, wobei jede Art auf ihre eigene Pilzsorte gebunden ist. Jede Art hat auch besondere Ansprüche an Licht, Wärme, Feuchtigkeit, Insektenbefruchter, sodass diese Familie in allen Arten von Standorten der Súľov-Felsen vorkommt – Wälder, Wiesen, Felsen und Sümpfe. Die Knabenkräuter sind aber sehr empfindlich für die Änderung der Lebensbedingungen. Manche Licht liebenden Arten sind durch einen sich verbreitenden Schatten in verlassenen bewachsenen Weiden bedroht, z.B. Zweiblättrige Waldhyazinthen (Platanthera bifolia), Grünliche Waldhyazinthen (Platanthera chlorantha), Männliches Knabenkraut (Orchis mascula), Helm- Knabenkraut (Orchis militaris), Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea).Die Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) wird von Sandwespen der Familie Gorytes bestäubt. Die Männchen werden von der Blumenduft angezogen, der dem Pheromongeruch ähnlich ist. Erst dann merken sie die Blume selbst, die die Form und Farbe der Weibchen hat. Die Fliegen -Ragwurz der Familie Ophrys holubyana ist sehr rar und nördlich von Súľov-Felsen ist sie nicht mehr zu finden. Am Waldrand und auf Waldlichtungen gedeiht auch das Blasse Knabenkraut (Orchis pallens). In Wäldern sind mehrere Gattungen von Waldvöglein zu merken, auffallend ist die Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens), in Buchenwäldern wachsen Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) und in Kierfernwäldern das Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra). Súľov ist eine der reichsten Lokalitäten von der Familie Knabenkräuter in Mitteleuropa. Nur im Katastergebiet der Gemeinde Súľov-Hradná wurden 36 Arten registriert. Dank der Entwässerung, Wechsel von Wirtschaften und Aufbau der Hütten sind viele Standorte unwiederbringlich untergegangen, deshalb sind manche Arten vom Aussterben bedroht, bei vier Arten wurde das Vorkommen in letzten zwei Jahrzehnten nicht mehr bestätigt.