Mária Madočáni

Sie wurde am 2. März 1818 in Hradná in der adeligen Familie Akai geboren. Sie heiratete am 8. Dezember 1835 Pavol Madočáni, der aus Madočany in Liptov stammte und zu dem entnationalisierten Adel gehörte. Er schloss sich aktiv der ungarischen Revolution im Jahre 1848 an, organisierte Kämpfe gegen die slowakischen Freiwilligentruppen. In dieser Revolutionszeit wurde Mária Madočáni zu einem Interessenobjekt damaliger Medien. Die Zeitung beschrieb ihr mutiges Verhalten, als sie nach der Ankunft des Heeres von Hurban in Madočany das Schloss nicht verlassen hatte. Im Gegenteil, nach dem Gespräch mit dem Kommandanten, hatte sie den Soldaten die Verpflegung angeboten, und so vermied sie die Ausplünderung ihres Sitzes. Nach der Niederlage der ungarischen Revolution wurde Pavol zur Todesstrafe verurteilt, die ihm später gegen 10 Jahren Gefängnis gewechselt wurde. Schließlich fiel er nach 6 Jahren unter die Amnestie und später kam er in die Welt der Politik zurück. Im persönlichen Leben erlebten sie eine große Tragödie, als ihr einziges Kind, die Tochter Gizela, mit 5 Jahren an Scharlach gestorben war. Sie zogen aus Madočany nach Veľký Kolačín um, wo sie auf dem Bauernhof nach Marias Mutter Anna Príleská wirtschafteten, z.B. Schafmilchprodukte verkauften sie dem Kurort in Trenčianske Teplice. Wegen der Pflichten ihres Mannes reisten sie oft zusammen. Wenn der Wasserspiegel vom Fluss Váh günstig war, fuhren sie mit dem Floss hin. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1875 lebte Mária in Hradná in dem Schloss, das ihr nach dem Tod ihres Bruders und ihrer Schwester blieb. Die Schönheit des Schlosses und die nahen Súľov-Felsen lockten nach Hradná viele bedeutende Gäste z.B. den Schriftsteller Móric Jókai. Er wurde in der rechten Rotunda untergebracht, wo er seine literarischen Werke schrieb. Er situierte die Handlung seiner Geschichte „Der entführte Schatz“ in unsere Umgebung. In der Geschichte erwähnt er die Witwe von dem Schloss in Hradná und die Burg Lietava. Móric Jókai beschrieb auch die erstaunende Ungewöhnlichkeit der Súľov- Felsen in seinem Reiseführer Považie. Mária Madočáni geb. Akai ist am 2. August 1894 in Hradná gestorben. Nach ihrem eigenen Wunsch wurde sie in einer Krypta hinter dem Schloss auf dem Berg Opršalovec begraben. Um die Krypta herum standen vier Fichten als stumme Wächter. Den Grund, warum sie sich nicht neben ihren Mann in Madočany begraben ließ, kennen wir nicht. Vielleicht einfach darum, dass sie ihre Geburtsgemeinde Hradná liebte. Wegen dem schlechten Zustand der Krypta wurden die sterblichen Überreste von Mária Madočáni im Jahre 1941 auf den Friedhof in Hradná hinübergetragen. An den Ort, wo sich die Krypta befand, erinnert heute nur die einzige erhaltene Fichte. Im Jahre 2018 anlässlich des 200. Geburtstags von Mária Madočáni wurde auf ihr nicht bezeichnetes Grab ein neues Holzkreuz mit dem Identifikationsschield angebracht.


zdroj: Vlastný výskum autorky textu M. Kerešovej

Kaštieľ v Hradnej v roku 1894
Turistické noviny Budapesti latogatok lapja, 1894

Náhrobná tabuľka Márie Madočániovej
foto M. Kerešová