Die evangelische Gemeinde in Súľov gehört zu den ältesten Gemeinden der evangelischen Kirche in der Slowakei. Die im Jahre 1750 gebaute evangelische Kirche in Súľov war ursprünglich ein Betsaal ohne Sakristei und Turm, weil der Glockenturm nicht der Bestandteil des Baues sein durfte. Der Turm wurde erst im Jahre 1815 zu der Kirche zugebaut und wurde mit einer Sonnenuhr geschmückt. Der große Umbau in Jahren 1906-1907 änderte das Aussehen des Interieurs und Exterieurs der Kirche derart, dass sie ihr altertümliches Gepräge ganz verlor. Die Kirche bekam den spätklassizistischen Stil, sie hat einen rechteckigen Grundriss und eine Holzedecke. Im Interieur befindet sich an drei Seiten eine Holzgalerie – der Chor. Am Altar ist ein Porträt von Christus am Kreuz aus dem Jahre 1907, auf Seiten die Statuen der Apostel Peter und Paul. An der Innenwand erhielt sich eine lateinische Inschrift, die das große Hochwasser aus dem 2. Juni 1754 beschreibt. Über der Infschrift befand sich ein Oratorium – ein Sonderplatz für Landesherren, das im Jahre 1752 ausgefertigt wurde und zugänglich durch einen eigenständigen Eingang war. An dieser Wand hing auch das Ephitaph von Zuzana Pongrác, das aus der katholischen Kirche übertragen wurde. Während des ersten Weltkrieges wurde eine Glocke und Orgelpfeifen requiriert. Im Turm blieb eine Glocke aus dem Jahre 1818. Seine Krone besteht aus 6 Armen. Die Arme der Glocken sind oft in der Form der mythologischen Gestalten ausgefertigt. Die Arme der Krone der Glocke aus dem Jahr 1818 haben die Form der Indianengesichter. Im Jahre 1935 wurden zwei Glocken von der evangelischen Gemeinde in Podlužany gekauft und die eingebrochene Decke wurde renoviert. Die Rieger Orgel Nr. 334 wurde im Jahre 1949 von der evangelischen Gemeinde in Trnava abgekauft. Im Jahre 1968 wurde der Innenputz behauen, die Kanzel entfernt und der Verkündigungsplatz wurde über den Altar verlegt, der zu diesem Zweck niedriger gemacht wurde. Seit der Reparatur der Kirche im Jahre 1990 steht die Kanzel neben dem Altar. Die Überschriften über dem Haupt- und Seiteneingang: „Sieh, Gotteshaus mit Menschen“ und „Gebetshaus“- stammen aus dem Jahr 1953. Vor der Kirche befindet sich eine Krypta mit sterblichen Überresten der Kirchenpatronen. Im Jahre 1845 wurde sie renoviert, heute ist sie nicht mehr zugänglich. Der territoriale Zuständichkeit der evangelischen Gemeinde beschränkte sich allmählich, im Jahre 1901 ist Žilina und im Jahre 1955 Rajec selbstständig geworden. An die religiösen Ereignisse in der Gemeinde erinnern nicht nur die Kirchen, sondern auch die Felsen. Es wird erzählt, dass Graf Balaša während seiner Reise an den Súľov-Felsen vorbei einen Landesherrn von Súľov überredete, in die katholische Kirche überzutreten. Er machte ihn auch auf die Vorteile aufmerksam, die er gewinnen könnte. Der Landesherr Sirmiensis zeigte auf den Fels mit Namen Luther und antwortete: „Das ist nicht möglich, denn dieser Fels sagt uns ständig – Tut das nicht.“ Die evangelische Kirche ist seit dem Jahr 2011 ein Nationalkulturdenkmal.
zdroj: Vlastný výskum autorky textu M. Kerešovej.