Dionýz Štúr

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in wissenschaftlichen Kreisen der Name eines der berühmtesten Slowaken unübersehbar. Der Naturwissenschaftler, der mit seinen ausgezeichneten Ergebnissen auf dem Gebiet der Geologie, Phytopaläontologie und Botanik die Richtung der neuzeitlichen Forschung in Mitteleuropa gab - Dionýz Štúr (1827-1893).
Seine Lebensrichtung wurde von den Vorlesungen über Mathematik, Physik und Chemie an der Polytechnischen Schule Wien beeinflusst, wo er seit dem Jahr 1844 studierte.
Unter dem Einfluss von neuen Erkenntnissen versuchte er in seinem Elternhaus, mit einem aus Holzbrettern selbst gemachten „fliegenden Apparat“ zu fliegen. Er endete mit einer blutenden Nase und angeblich einem gebrochenen Arm. Gefesselt wurde er aber von den Vorlesungen des Botanikers Prof. Štefan Endlicher und Prof. Wilhelm Haidinger, des bedeutenden Mineralogen der Zeit, die die Lebensrichtung von Dionýz bestimmten. Das weitere Studium absolvierte er in der Bergbauakademie in Banská Štiavnica. Am 15.5.1850 tritt er in das Reichsinstitut für Geologie in Wien ein, in dem er 42 Jahre, 5 Monate und 15 Tage Direktor war und aus disem Posten mit höchsten Ehrungen in den Ruhestand ging. In der Geschichte des Instituts wiederholte sich so etwas nie wieder, an seiner Spitze standen immer nur Österreicher. Štúr erforschte nicht nur belebte sondern auch unbelebte Natur. Neben den anstrengenden geologischen Wanderungen interessierte er sich auch für Pflanzen. Er entdeckte den Zusammenhang zwischen der Verbreitung der Pflanzen und der geologischen Sohle, aber auch die Veränderlichkeit der Pflanzenarten nach ihren Lebensbedingungen. Sein Werk UEBER DER EINFLUSS DES BODENS AUF DIE VERTHEILUNG DER PFLANZEN (1856) erschien zwei Jahre vor dem Darwins Werk „Über die Entstehung der Arten.“ Sein riesiges Werk wurde ein Pfeiler der ersten geologischen Landkarte der ehemaligen Österreichisch - Ungarischen Monarchie. Den von ihm zusammengestellten geologischen Landkarten wurde im Mai 1862 auf der Weltausstellung in London die Goldmedaille verliehen. Mit praktischen Erfahrungen aus den Ostalpen führte er die erste systematische Kartierung des größeren Teiles der Slowakei aus und schaffte die Grundlagen der Geologie der Westkarpaten. Schrittweise verarbeitete er die einzelnen Bergketten mit anliegenden Gebieten – Kleinkarpaten, Hügelland Myjava, Weißkarpaten, Einzugsgebiete von Váh und Nitra, Gebirge Javorníky, Hügelland Kysuce, Gebirge Považský Inovec, Bergland Strážov, Große und Kleine Fatra, Gebirge Oravská Magura und Choč, die Hohe und Niederige Tatra und Zips-Gemer-Erzgebirge. Als erster erkannte er die geologische Position der Karpaten-Melaphyren. Er schaffte die Grundlagen der Stratigraphie eines ungeheuer komplizierten Felsengürtels.
Nach den eigenen paläontologischen Funde in dem Felsengürtel in Považie begrenzte er den Mitteljura (doger) und Oberjura (malm). Als erster bestimmte er die Mittelkreide in Považie und Orava. Er hat viele Namen eingeführt, die wir in Facharbeiten bis heute benutzen: Púchov – Mergel, Orlové-Schichten, Konglomerat von Upohlav, Praznov- Schichten, Konglomerat von Súľov u.a.


zdroj: https://www.geology.sk/o-nas/historia/dionyz-stur/
https://www.biodiversitylibrary.org/page/34991925#page/24/mode/1up
https://sk.wikipedia.org/wiki/Dionýz_Štúr

Dionýz Štúr
https://www.geology.sk/o-nas/historia/dionyz-stur/